Der Begriff Stalking ist seit etwa 30 Jahren gebräuchlich und bezeichnet das Nachstellen und Verfolgen einer Person durch eine andere Person. Charakteristisch ist, dass die Nachstellungen wiederholter und andauernder Natur sind, auf ein bestimmtes Individuum abzielen, vom Opfer als unerwünscht und belästigend wahrgenommen werden und durch ihren grenzverletzenden Charakter Sorgen, Ängste und Panik auslösen. Sehr oft geht dem Stalking eine gescheiterte oder unerfüllte Beziehung voraus. Der oder die Zurückgewiesene reagiert mit einer narzisstischen Kränkung und beginnt mit dem Sammeln von Informationen, mit Nachstellungen, Anrufen, ungebetenen Besuchen, Geschenken und mit Dauerkontakt über soziale Medien. In extremen Fällen kommt es zur Gewaltandrohung und Gewaltausübung bis hin zu Tötungsdelikten. Selbst klare Grenzsetzungen des Opfers werden nicht respektiert, weil Stalker in einer Art Liebeswahn oft glauben, dass ihr jeweiliges Zielobjekt für sie bestimmt sei und sich dies nicht eingestehe. Diese obsessive Fixierung und Besessenheit kann Ausdruck einer komplexen Persönlichkeitsstörung wie z. B. dem Borderline-Syndrom sein. Doch gilt dies bei weitem nicht für alle Täter.
Die Opfer sind überwiegend Frauen, die Täter überwiegend Männer. Doch auch Männer werden zu Opfern und auch Frauen werden zu Täterinnen. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend. Der psychische Druck führt zu innerer Unruhe, Angst- und Schlafstörungen und kann wie eine Traumatisierung wirken. Der Alltag ist gravierend eingeschränkt, was zu Rückzugsverhalten führen kann. Viele Opfer entwickeln Symptome einer tiefgreifenden Depression. Das Leben wird zur Hölle.
Zwar ist Stalking seit 2007 ein Straftatbestand, doch wird nur ein Bruchteil der zur Anzeige gebrachten mutmaßlichen Täter tatsächlich verurteilt. Trotzdem ist es wichtig, sich zu wehren, frühzeitig Hilfe zu suchen und auch die Polizei einzuschalten.
In diesem Film kommen Menschen zu Wort, die Stalking erlebt haben oder aktuell erleben. Welche Vorgeschichten gibt es? Wie sieht das Stalking konkret aus? Was macht es mit dem Opfer? Wo finden Betroffene fachkundige Unterstützung? Welche Strategien sind sinnvoll und hilfreich, damit der Täter vom Opfer ablässt? Diesen und weiteren Fragen wird in diesem Film aus der subjektiven Sicht der Betroffenen nachgegangen.
Medienprojekt Wuppertal
Christoph Müller
E-Mail: c.mueller@medienprojekt-wuppertal.de
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