In der Filmreihe, die mit Menschen mit Behinderung produziert wurde, geht es um Liebe, Sexualität und Partnerschaft: Die Themen sind u.a. sexuelle Selbstbestimmung, Scham und Intimität, Einsamkeit und Partnersuche, Verlieben und Daten, sexualisierte Übergriffe und Grenzverletzungen, Menstruation und Verhütung. Wie nehme ich Geschlechterrollen wahr? Wie lerne ich andere Personen kennen und lieben? Wie werde ich als Sexualpartner*in ernst genommen? Wie gehe ich als Mitarbeiter*in einer Pflegeeinrichtung mit sexuellen Bedürfnissen, aber auch mit Übergriffen der Menschen mit Behinderung um? Die Protagonist*innen sprechen hierbei über die eigenen Grenzen, ihre Wünsche und Ängste. Im Mittelpunkt steht neben den eigenen Erfahrungen die Konfrontation mit anderen Menschen. Immer noch fühlen sich manche Menschen mit Behinderung in ihrem Sexualleben nicht ernst genommen.
Die Filme sollen dabei helfen zu normalisieren, was ein Grundbedürfnis für viele ist. Die eigenen Behinderungen oder die von Partner*innen werden erst relevant, wenn Hürden oder Barrieren von außen gestellt werden. Die Filme nähern sich dem Thema konsequent aus den unterschiedlichen Perspektiven der Menschen mit Behinderung und ihrem individuellen Erleben.
Die Filme:
Wer bestimmt über mich? (Doku, 6 Min)
Schüler*innen reden offen über Menschen und Institutionen, die sich in ihr Leben und besonders in ihr Liebesleben einmischen: die eigenen Eltern, Betreuer*innen, Vormünder, Freund*innen, Lehrer*innen. Alle reden mit. Das Problem: Die Personen fühlen sich in ihrer Selbstbestimmung nicht immer ernst genommen. Hier äußern sie ihre Wünsche in der Liebe.
Schutzorte (Doku, 14 Min)
Junge Menschen mit Behinderung einer Wohngruppe sprechen über ihre guten und schlechten Erfahrungen mit Sexualität und Partnerschaft: Über Beziehung und Trennung, sexualisierte Übergriffe und sexuelle Grenzüberschreitungen als Opfer und Täter, Gewalt in der Beziehung und über Wünsche für die eigene Partnerschaft. Auf der Suche nach einem selbstbestimmten und gewaltfreien Liebesleben geben ihnen ihre Schutzorte Sicherheit und Kraft.
Menstruation mit Hindernissen (Doku, 9 Min.)
Als Rollstuhlfahrerin steht Julia im Umgang mit ihrer Menstruation und der Nutzung von Behindertentoiletten vor besonderen Herausforderungen. Diese geht sie selbstbewusst an.
Abgefahren (Doku, 10 Min)
»Natürlich wäre es schöner, wenn man eine Partnerin hat.« Sascha ist als Rollstuhlfahrer auf persönliche Assistenz angewiesen und liebt Autorennen. Wir begleiten ihn auf einer Rennstrecke. Hier spricht der heutige Single über seine ehemaligen Partnerschaften, über Erfahrungen mit Prostituierten und Dates, aber auch über die Herausforderungen des Alleinseins. Er merkt, dass Frauen mit ihm als Rollifahrer »anders« umgehen und seine Bedürfnisse nicht immer ernst genommen werden.
Die MehrSehJungfrau (Stop-Motion-Film, 3 min)
Liebe kennt keine Grenzen? Von wegen. Auf die Umgebung kommt es an. Erst im Wasser sind die Liebenden frei. Barrierefrei. Ein kunstvoller Animationsfilm über die Liebe und das Überwinden von Barrieren.
Von Drachen und Prinzessinnen (Kurzspielfilm, 13 Min)
Babsi und Svea sind schon seit Kindertagen befreundet und teilen alles miteinander. Als jedoch der gutaussehende Roman auftaucht, beginnt sich das Blatt zu wenden und aus der Freundschaft wird ein Wettstreit um Romans Gunst. Ein skurriler Action-Liebes-Trip direkt ins Mittelalter.
Täglich grüßt die Liebe (Kurzspielfilm, 3 Min)
»Ich liebe dich!« Die schüchterne Jeanette ist verliebt in James, ihren Langzeitschwarm. Doch wie erobert sie ihre Liebe? Ein Zaubertrank muss her.
Ja oder Nein (Kurzspielfilm, 5 Min)
Zwei Jugendliche treffen sich zu ihrem ersten gemeinsamen Date. Sie wissen noch nicht so recht, wie sie sich verhalten sollen: »Wie sehe ich eigentlich aus?«, »Darf ich ihn küssen?«, »Mag er mich überhaupt?« - Der Kurzfilm erzählt von Ängsten, Scham und Sorgen, die viele von uns beim ersten Treffen begleiten. Die Herausforderung dabei, herauszufinden: Was will ich, was will der/ die andere?
Liebe machen (Doku, 9 Min.)
Pflegende aus Einrichtungen von Menschen mit Behinderung berichten von dem Umgang mit Liebe, Sexualität, sexueller Aufklärung dort. Wichtige Themen der Mitarbeiterinnen sind Scham, Selbstbestimmung, Unterstützungsbedarfe und der Umgang mit sexuellen Übergriffen und Grenzverletzungen. In einer Einrichtung werden den Bewohner:innen Pornos zur Verfügung gestellt und sie beim Besuch von Bordellen unterstützt. Sexuelle Bedürfnisse der Bewohner:innen werden häufig besprochen, in anderen Gruppen wird dies weniger thematisiert. Außerdem beschreibt in dem Film eine junge Frau mit einer Behinderung selbst ihre Bedürfnisse in Bezug auf Liebe und Sexualität.
Grenzen und Bedürfnisse erkennen (Doku, 11 Min.)
Interviews mit jungen Mitarbeitenden in Wohneinrichtungen von Menschen mit Behinderung über den Umgang der Pflegenden mit den sexuellen Bedürfnissen der Bewohner*innen, die Unterstützung ihrer Sexualität und den Schutz ihrer Intimität. Ein wichtiges Thema bei den Mädchen und Frauen ist der Umgang mit Verhütungsmitteln.
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