In der Filmreihe »Viva la Vulva 2« kommen verschiedene junge Menstruierende zu Wort und geben Einblick in ihre individuellen Themen und Auseinandersetzungen mit ihrer Periode. Die jungen Protagonist*innen setzten sich in der Filmreihe dafür ein, dass das Thema Menstruation aus der Schamzone geholt wird, damit ein normalisierter Umgang so bald wie möglich zum Alltag gehört. Das Motto »Viva la Vulva« steht für eine positive, lustvolle Ausrichtung auf die eigene Weiblichkeit. Die Filmreihe ermöglicht einen offenen Einblick aus unterschiedlichen Perspektiven in den Lebensalltag von Menstruierenden und den Bemühungen, ihre Periode und die damit einhergehenden Herausforderungen als natürlichen Bestandteil ihres Lebens in ihren Alltag zu integrieren.
Die Filme:
Fremdgesteuert - Ein Film zum Thema PMS/PMDS
Emma (22) und Marie (22) leiden unter PMS und PMDS. Mit einer Tagebuchkamera dokumentieren sie die Auswirkungen, die das PMS auf ihren Alltag hat und wie das PMS ihr Leben in der zweiten Zyklushälfte beeinflusst. Dabei kämpfen sie nicht nur gegen Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen, sondern auch gegen zahlreiche körperliche Beschwerden. Wenn sie schließlich in ihrer ersten Zyklushälfte wieder aufatmen können, bleibt die Frage: Was tun gegen PMS?
Abgesetzt - Ein Film zum Thema Verhütungsmittel
Alina (23) nimmt die Minipille, bei der sie keine Abbruchblutung hat und daher auch nicht menstruiert. In einer Tagebuchkamera dokumentiert sie ihren Zyklus und stellt fest, dass sie ihre Periode vermisst. Als sie dann noch Nebenwirkungen bemerkt, beschließt sie die Pille abzusetzen.
Ein Teil von mir - Ein Film zum Thema Transsein und Periode
Wenn Menstruation weniger mit Weiblichkeit gekoppelt wäre, hätten es Bene (22) und Lasse (24) in ihrer Jugend einfacher gehabt. Für die beiden Trans*Männer war der Umgang mit ihrer Periode schwierig. Erst als diese in der Zeit ihrer Transition ausbleibt, findet eine Annäherung statt. Offen berichten die zwei Freunde, wie sie es gelernt haben, mit der Periode umzugehen und was es bedeutet, ein menstruierender Mann zu sein.
Einfach weg - Ein Film zum Thema Ausbleibende Periode
Was bedeutet es, wenn die Periode plötzlich nicht mehr da ist? In dem experimentellen Kurzfilm reflektieren drei junge Frauen das phasenweise Ausbleiben der Periode durch eine Magersucht oder Stress in Hinblick auf das eigene Körpergefühl und ihre Identität als Frauen.
Viel mehr über den Penis gesprochen - Ein Film zum Thema Aufklärung
Verschiedene Menstruierende sprechen in dem Interview-Film über ihre Aufklärung im Hinblick auf die Periode im privaten und schulischen Kontext. Während die jungen Schülerinnen Alex und Emilie weitestgehend positiv von ihrer schulischen Aufklärung berichten und auch Social Media als Aufklärungsquelle nutzen, kritisieren andere Menstruierende ihren länger zurückliegenden Aufklärungsunterricht. Die Vulva, der Zyklus und auch Menstruationsprodukte waren bei ihnen nicht zentraler Gegenstand des Unterrichts. Klar wird, dass die Qualität und Intensität der Aufklärung sich von Generation zu Generation unterscheidet.
Zur Frau geworden - Ein Film zum Thema Initiationsriten und kulturelle Unterschiede
In dem Film berichten zwei junge Frauen von dem Umgang mit der (ersten) Periode in der türkischen und tamilischen Kultur. Aerthikas (19) Eltern stammen aus Sri Lanka und haben sie sehr »sittenkonform« erzogen. Dazu gehörte eine Pubertätszeremonie, als Aerthika ihre erste Periode bekam. Zusammen mit Familienmitgliedern und Freunden wurde mit Ritualen gefeiert, dass Aerthika nun zu einer »Frau« geworden war. Diese Aufmerksamkeit und die Erwartungen an Aerthika setzten sie stark unter Druck, einem bestimmten Frauenbild entsprechen zu müssen - bis sie sich dazu entschließt, sich unabhängig von ihnen zu definieren und sich selbst treu zu bleiben. Defne (17) wuchs mit der türkischen Kultur auf, in der es andere kulturelle Besonderheiten im Umgang mit der Periode gibt, wie z.B. eine Gebetswaschung nach der Periode, das Benutzen von Binden, um die Jungfräulichkeit zu erhalten, und das Sprechen über die Periode mit vorwiegend weiblichen Familienmitgliedern. Mit ihrem Vater redet Defne nicht über ihre Periode oder Sexualität. Trotz verschiedener Kulturkreise verbindet Aerthika und Defne, dass sie innerhalb verschiedener kultureller oder religiöser Traditionen und Riten ihren eigenen Weg und Umgang gefunden haben - mit sich selbst und ihrer Periode.
Hot Dog – Eine Liebes- und Leidensgeschichte mit der Vagina
Hannah hat eine Hassliebe zu ihrer Vagina, die sie Mumu nennt. Sie erzählt uns von ihrer Liebes- und Leidensgeschichte mit ihrer Vagina und wie sich ihre Gefühle gegenüber ihrer Sexualität im Laufe der Zeit verändert haben. Dabei berichtet sie unter anderem von Ekzemen nach der Intimrasur und davon, wie sie zum ersten Mal mit Hilfe ihres PlayStation-Controllers kam. Ein Film von Alma Buddecke, Marleen Valien
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