In diesem Film berichten drei Frauen von ihren ambivalenten Erfahrungen, die sie während ihrer Psychiatrieaufenthalte gemacht haben. Jutta ist bipolar und wird eines Tages in einer manischen Phase gegen ihren erklärten Willen von ihrer Ärztin zwangseingewiesen. Als sie sich weigert, ein Medikament einzunehmen, wird sie mit Zwang fixiert. Trotzdem gelingt es ihr in den folgenden Monaten, Vertrauen zu fassen und an ihrer Erkrankung zu arbeiten. Carmen hat schon zahlreiche Diagnosen bekommen und leidet, gefangen in einer sektenähnlichen Freikirche, unter massiven Problemen.
Es gelingt ihr, sich zu befreien und die bildende Kunst als ihren neuen Lebensinhalt zu entdecken. Lena begibt sich freiwillig wegen ihrer Depressionen und einer massiven Essstörung in eine offene Klinik. Als sie sich selbst verletzt, wird sie gegen ihren Willen eine Woche lang auf einer geschlossenen Station festgehalten. Diese Traumatisierung ist für sie bis heute eine große Belastung. Trotzdem ist auch ihr Urteil über ihre Erfahrungen sehr differenziert.
Der Film zeigt, dass insbesondere Zwangsmaßnahmen tiefgreifende Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte sind und traumatisierend sein können. Die Protagonistinnen dieses Films beschreiben aus ihrer persönlichen Sicht, welche Maßnahmen sie selbst als sinnvoll und helfend erlebt haben und wann die Grenzen zur Übergriffigkeit überschritten wurden.Das Ziel des Films ist es, anhand konkreter Psychiatrieerfahrungen psychiatrische Einrichtungen zu hinterfragen. Keinesfalls sollen Menschen, die sich in seelischen Notlagen befinden, davon abgehalten werden, sich in stationäre Behandlung zu begeben oder andere fachliche Hilfe zu suchen. Vielmehr soll der Film eine Plattform für verschiedene Perspektiven sein und einen Beitrag liefern, Menschen mit psychischen Erkrankungen möglichst optimal zu helfen.
Bonusfilme:
Interview mit Prof. Dr. Frank Jessen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum über Funktionsweise, Aufgaben, Zwangsmaßnahmen sowie über die Perspektiven von Psychiatrien. (26 Min.)
Interview mit Johannes Kirchhoff, Krankenpfleger und Koordinator Psychiatrische Pflege am Universitätsklinikum Köln über die Funktion und Aufgabe der Pflegenden und ihren Umgang mit Zwangsmaßnahmen. (28 Min.)
Interview mit Wolfgang Vonhausen, der als Patient das System Psychiatrie seit Mitte der siebziger Jahre kennt. (19 Minuten.)
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