Eine Trennung aus einer ungesunden Eltern-Kind-Beziehung ist meist nicht nur schmerzhaft, sondern verläuft häufig nicht ohne Zweifel, Konflikte und Schuldgefühle ab. In den Filmen werden Menschen aus verschiedenen Perspektiven begleitet, die von einem Kontaktabbruch zwischen Eltern und ihrem erwachsenen Kind betroffen sind. Alle Betroffenen verbindet der Prozess des Loslassens von Erwartungen und die Suche nach sich selbst. Der Fokus des Filmes liegt auf dem subjektiven Empfinden der Betroffenen.
Zerschnittenes Band
Sabina (61) hat vor vier Jahren entschieden, den Kontakt zu ihrer Mutter abzubrechen. »Es war eine schwere und doch nötige Trennung von meiner Mutter.« Ihre Beziehung war sehr einnehmend und bestimmend, Sabina spricht von seelischem Missbrauch und sie vermutet eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bei ihrer Mutter. Sie hat durch einen emotionalen Prozess gelernt loszulassen und dennoch überlegt sie, was passiert, wenn ihre Mutter eines Tages stirbt? Zu ihrer eigenen Tochter hat sie ein sehr gutes Verhältnis. Im gemeinsamen Gespräch wird sichtbar, dass die Beziehung zwischen Oma und Enkelin nicht unberührt von dem Kontaktabbruch Sabinas ist.
Svenja (30) hat erlebt, wie sich ihre Mutter abgewendet hat, nachdem Svenja sich von ihrem Mann trennte. Seitdem reagiert ihre Mutter auf keine Kontaktversuche mehr. »Der Kontaktabbruch ist für mich Fluch und Segen zugleich. Einerseits ist mein Leben ohne sie ruhiger, andererseits absolut unvollständig.« Svenja reflektiert die eigene Eltern-Kind-Beziehung und stellt dabei die gesamte Kindheit in Frage. Emotional begleitet und aufgefangen wird sie dabei von einer selbst ernannten Ersatzmutter. Kann eine außenstehende Person Svenjas fehlende Mutterliebe ersetzen?
Bens Weg
Benjamin (39) hat vor sieben Jahren nach einem Burn-Out den Kontakt zur gesamten Familie abgebrochen. »Ich fühlte mich nicht akzeptiert und war nach dem Kontakt mit meinen Eltern ständig ausgelaugt«. Obwohl seine Eltern immer wieder versuchen, den Kontakt aufzunehmen, bleibt er auf Abstand. Videotagebücher aus dieser Zeit dokumentieren seinen inneren Konflikt dabei. Die Gründung seiner eigenen Familie lässt ihn erneut auf den Kontaktabbruch schauen. Kann er es anders machen in der eigenen Rolle als Vater?
Verlassene Eltern
»Es ist, als sei sie tot. Und doch weiß ich, dass sie irgendwo ihr Leben lebt.« Sigrids (58) Tochter hat vor 7 Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen. Es war ein Schock, Sigrid durchlief eine Depression. Doch ihr Glaube, ihre anderen Kinder und Enkel*innen geben ihr Kraft. Die Therapeutin Claudia Haarmann blickt aus psychologischer Perspektive neben den Erzählungen von Sigrid auf die Dynamiken zwischen Eltern und erwachsenen Kind beim Prozess der Trennung.
Bonusfilme:
Wenn Töchter sich abwenden
Alissa hat sich von ihrer psychisch erkrankten Mutter aus Selbstschutzgründen distanziert. Sie reflektiert dies häufig mit ihren beiden Schwestern, die ebenfalls den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen haben.
Expertinneninterview
Die Psychotherapeutin und Buchautorin Claudia Haarmann beschreibt im Bonusfilm die Bindungs- und Beziehungsdynamiken in Familien und deren Auswirkungen.
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