Bereits wenn ein Elternteil psychisch erkrankt oder suchtabhängig ist, beeinflusst dies die gesamte Familiensituation. Betroffene Kinder und Jugendliche stehen im Fokus dieser dokumentarischen Filmreihe.
Sie beschreiben die unsichtbare Not, Ängste, Schuld- und Schamgefühle sowie Frust und Kummer bis hin zu Misshandlungen, die sie zuhause erleben und in der Schule verstecken. In vier dokumentarischen Kurzfilmen erzählen junge Menschen neben ihrem Schicksal auch von Helfer*innen, die sie gefunden haben und Therapien und Unterstützungen, die ihnen geholfen haben, als sie nicht mehr weiterwussten. Interviews mit Expert*innen ergänzen die Filmreihe.
Die Filme:
Ich häng’ an dir
Chiara wächst bei ihrer alleinerziehenden und alkoholabhängigen Mutter auf. Sie erinnert sich an eine erschöpfte Mama, ungerechte Regeln, unverhältnismäßige Bestrafungen und Gewalt. Im Teenie-Alter konsumiert sie bereits selbst Drogen und bekommt eine Schwester, die sie fortan beschützt. Als Streit und die Gewalt zuhause eskalieren, haut sie ab. Die Mutter schafft es daraufhin trockene Alkoholikerin zu werden. Die Schwester findet Hilfe bei einer Schulpsychologin und nimmt verschiedene Unterstützungen an. Chiara versöhnt sich mit ihrer Familie. Heute können sie offen über alles reden und Konflikte lösen. (16 Min.)
Die Jugendgruppe
Für junge Menschen aus psychisch- oder suchtbelasteten Familien bietet der Verein LEBENSFARBEN eine Jugendgruppe an. Merle, Xenia und Niklas erzählen, was sie an der Gruppe schätzen und welchen Halt sie ihnen gibt. Die seelisch-kranken oder Suchtmittel-abhängigen Eltern sind teilweise gestresst oder sogar gewalttätig und offensichtlich mit sich selbst und ihrer Eltern-Rolle überfordert. In der Jugendgruppe lernen die Jugendlichen, dass sie keine Schuld tragen und die Erkrankungen weder heilen noch kontrollieren und wie sie die seelischen Belastungen ihrer Eltern besser verstehen und verkraften können. (11 Min.)
Wo warst du?
Jonas wurde von seiner kranken Mutter misshandelt, vom Vater im Stich gelassen und in der Schule gemobbt. Die Rettung kam, als er mit 13 Jahren in ein Internat zog und zum ersten Mal erfahren durfte, wie es ist, akzeptiert und gemocht zu werden. Mit der Hilfe von Erziehern und Therapeuten hat er gelernt, seine Wut auf die Vergangenheit zu kanalisieren und durch das Anzeigen seiner Eltern ein Stück Gerechtigkeit empfunden. Um das Erlebte zu verarbeiten, macht er Rap-Musik. (10 Min.)
Lexi sucht die Liebe
Zuhause hat sich Lexi weder sicher noch angenommen oder gar geliebt gefühlt. Ihre familiäre Vergangenheit ist geprägt von psychischen Belastungen und Alkoholmissbrauch. Als Kind sucht sie die Schuld bei sich und versucht es allen recht zu machen. Schon als Teenie ist sie unter der Last und Vernachlässigung selbst psychisch erkrankt. Den Druck und Schmerz versucht sie über selbstverletzendes Verhalten zu regulieren. Im Gegensatz zu ihren Eltern gelingt es Lexi Hilfe und Therapien anzunehmen. Mit einem verständnisvollen Partner will sie nun den Teufelskreis durchbrechen und keine Wiederholung in ihrer Familiengeschichte erleben. (12 Min.)
Darüber reden hilft
»Wer anderen hilft, braucht manchmal selbst Hilfe.« Der Verein NUMMER GEGEN KUMMER stellt seine Webseite PAUSENTASTE vor, bei der Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Eltern kümmern, emotionale Entlastung und Unterstützung finden. (2 Min.)
Lebensfarben
Experten-Interview mit Sandra Karsten, die mit ihrem Team vom Verein LEBENSFARBEN auf psychisch- und suchtbelastete Familien spezialisiert ist. Sie stellt die Methode »Case Management« und die verschiedenen Angebote für Kinder und Eltern vor und zeigt auf, wie entscheidend das Kooperationsnetzwerk ist und wie wichtig die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen für die erfolgreiche Arbeit sind. (12 Min.)
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