45 Min., freigegeben ab 12 Jahren.
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DVD Kauf 32,- EUR | Ausleihe 12,- EUR | Preis V & Ö 95,- EUR
Stream 9,- EUR | Download 25,- EUR | Multistreaming ab 32,- EUR
Im April reiste der Medienpädagoge für einige Tage zu abgeschobenen Familienmitgliedern in der Türkei, um deren trostlose Situation in dem für sie fremden Land zu portraitieren, welches sie auch nicht als Bürger anerkennt.Die Jugendlichen sind vor 12 bis 15 Jahren als Kinder mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen und leben seitdem in Bochum, Schwelm und Gevelsberg. Sie kamen damals aus den kurdischen Gebieten und flohen vor dem Bürgerkrieg im Libanon.Da ihren Eltern vorgeworfen wird, bei ihrer Einreise nach Deutschland falsche Angaben über ihre Nationalität gemacht zu haben, sollen die Familien jetzt in die Türkei abgeschoben werden. Obwohl sie seit bis zu 15 Jahren in Deutschland leben und einige von ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit, Ausbildungsabschlüsse und Arbeitsplätze hatten, ist ihre Zukunft nun wieder völlig ungewiss.
Zwischen 10.000 und 50.000 Personen sind in ganz Deutschland von dem selben Problem bedroht. Die Familien kamen als Flüchtlinge vor dem libanesischen Bürgerkrieg Anfang der 90er Jahre aus der türkisch-kurdischen Region um Mardin nahe der libanesischen Grenze. Bei ihrer Einwanderung nach Deutschland verschwiegen die Eltern ihren zeitweiligen Aufenthalt in der Türkei, weil sonst ihr Asylgesuch sofort abgelehnt worden wäre.
Die Kinder gingen dann in deutsche Kindergärten und Schulen, absolvierten Ausbildungen zum Beispiel als Arzthelferin oder bei der Post, arbeiteten hier und bekamen zum Teil hier in Deutschland geborene Kinder. Viele von ihnen erhielten vor Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit. Mit allen Rechten fühlen sich die heute Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht mehr als Ausländer sondern als Deutsche.
Bilal erzählt von der unerwarteten Hausdurchsuchung durch die Polizei, die vor 2 Jahren der Anfang des Leidensweges war. Die Eltern mussten zum Verhör mitkommen, ihnen wurde vorgeworfen, in Wirklichkeit nicht Libanesen zu sein, wie sie es bei der Einwanderung angegeben hatten, sondern türkische Staatsbürger. Die Jugendlichen sagen heute, dass sie nicht wissen, ob ihre Eltern bei der Einreise gelogen haben oder ob es stimmt, dass sie Libanesen sind. Die Eltern hätten ihnen immer gesagt, dass die Familien in 2 Ländern gelebt haben. Sie wollen nicht heute bestraft werden wegen ihrer Eltern.Die arabischen Namen mussten die Jugendlichen nun zwangsweise in türkische umwandeln, sie verloren ihre deutsche Staatsbürgerschaft. In den neuen Papieren stehen jetzt andere Geburtsdaten, sie verloren ihre Arbeitserlaubnis.
Die Abschiebung wurde ihnen angedroht.Einige Familien wurden auch schon abgeschoben: Ein Jugendlicher erzählt, wie er mit ansehen musste, wie vor 2 Jahren frühmorgens der Vater von einem Polizeikommando aus dem Bett geholt und in Handschellen gelegt wurde. Während die Kinder von der Polizei in ein anderes Zimmer gesperrt wurden, wurde der Vater sofort zum Flughafen transportiert und in die Türkei abgeschoben. Da seine türkische Staatsangehörigkeit dort aber nicht akzeptiert wurde, reiste er wieder nach Deutschland und stellte einen neuen Asylantrag.
Vor 2 Jahren wurden auch schon Familienmitglieder wie die 26jährige Fediye mit ihren Eltern und ihren in Deutschland geborenen Kinder und die 16jährige Samira abgeschoben. Beide erzählen im türkischen Mersin, wo sie sich zur Zeit aufhalten, ihre perspektivenlose Geschichte. In Deutschland nicht gewollt, werden sie auch in der Türkei nicht als (gleichwertige) Staatsbürger von den Behörden akzeptiert. Ohne Arbeit, ohne Schule, ohne ärztliche Versorgung, ohne Geld leben sie mit 13 Familienangehörigen in einer kleinen 3-Zimmerwohnung.
In Deutschland aufgewachsen verstehen sie die türkische Sprache auch nicht und fühlen sich als Deutsche und damit als Fremde in der Türkei.Ungerecht finden die Jugendlichen, dass sie für die Fehler ihrer Eltern nun haftbar gemacht werden und hierfür leiden müssen. Sie wollen als Deutsche in Deutschland leben, fühlten sich voll integriert und konnten ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Sie waren keine Last für Deutschland, sagen die Jugendlichen, die heute »auf gepackten Koffern« ohne Perspektive verunsichert auf ihre Abschiebung warten müssen.
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